Vorhin im toom an der Kasse:
Ich hatte es etwas eilig und warf die zu kaufenden Gegenstaände einfach auf das Band und einen Warentrenner (ich glaube so nennt man das Ding) einfach zwischen „meine“ Teile und die der älteren Dame vor mir. Da das, wie gesagt, in Eile geschah, lag der Warentrenner dann nahe perfekte diagonal auf dem Band. Keine vier Sekunden schritt die ältere Dame pfeilschnell zum Band und drehte den Warentrenner, so dass er im perfekten 90 Grad Winkel zu Laufrichtung lag.
In diesem Augeblick fühlte ich mich ertappt, erinnert und unwohl zugleich: War das jetzt Ordnungsliebe oder Starrsinn? Es erinnerte mich an ältere Menschen, die bei Besuch der Enkel in ihrer Wohnung die ganmze Zeit hinterherräumen, damit auch ja alles dort ist., wo es hingehört. Und noch viel schlimmer: Es erinnerte mich an mich selbst, da ich, für mich ursächlich in positiver Absicht, zusehends versuche ein ordentlicher Mensch zu sein und zum Beispiel Dinge nach Benutzung gleich wieder verräume bzw. Lisa versuche entsprechend zu steuern. Es erinnert mich daran, dass ich nach Besuchen bei uns zu Hause versuche, schnell wieder Ordnung zu machen.
Und so schoss mir ungefähr 3 Sekunden nach dem Eingriff der älteren Dame die Frage durch den Kopf: Versuche ich ordentlicher zu werden oder werde ich einfach nur älter? Ich lächelte ein wenig und dachte mir, dass das Leben zeigen wird.