Ich war schon baff, als ich eine Einladung zu einem Lean-Workshop erhielt. Ich war erst knapp sechs Monate bei meinem neuen Arbeitgeber und wurde in einen Worskhop mehrheitlich mit Managern weit über mir eingeladen und diese zwei Wochen sollten zudem komplett in englisch stattfinden. Wow!
Im April war es dann soweit: Es ging los. Bis auf unsere internen Coaches der Prozessoptimierung hatte wohl keiner eine Vorstellung davon, was auf uns zukam. Bemerkenswert war, wie toll sich die Zusammenarbeit entwickelte. Zu Beginn wurden einige Grundregeln vereinbart, an die sich tatsächlich auch alle hielten. Ich denke, die beiden wichtigsten waren, dass es okay ist, sich gegenseitig inhaltlich „herauszufordern“ – also sich gegenseitig in der Meinung abzuklopfen und, dass es okay ist, prozessuale Regeln und Abläufe zu brechen. Schon nach knapp einer Stunden waren wir hochmotiviert und es hatte sich Team gefunden, dass miteinander auf Augenhöhe wirklich etwas bewegen wollte.
Die wichtigste Lehre, die ich aus den beiden Wochen gezogen habe, ist die, dass es meistens ganz einfach zu erkennen ist, was gut läuft und was nicht. Und, dass sehr häufig die Prozessbeteiligten eine ziemlich genaue Vorstellung davon haben, wie man Prozesse weitaus besser gestalten kann – allein sie tun es nicht, weil Angst vor Veränderungen herrscht; sowohl bei den Mitarbeitern wie auch deren Vorgesetzten. Ich denke, das Bild hier sagt schon alles.
Mittels diverser Tools erarbeiteten wir in den zwei Wochen einerseits eine Prozessvisualisierung, in welcher alle Problemstellen und auch sämtliche Zeitfenster dargestellt wurden und andererseits einen komplett neuen Geschäftsprozess meiner Abteilung samt Prozessvisualisierung. Mit dem neuen Prozess planen wir, bei gleicher Teamgröße eine um 60% höhere Produktivität und dabei durch optimale Prozessgestaltung eine höhere Qualität zu erzielen. Und das alles, indem wir Dinge nicht einfach nur schneller sondern vor allem die richtigen Dinge besser und schneller zu machen. Es kann so einfach sein 🙂
Es war ein hochmotivierender Workshop, der sich vor allem durch unseren externen Coach Ketan Varia auszeichnete. Ketan ist weltweit für Unternehmen für solche Lean-Workshops unterwegs und sein in London ansässiges Beratungsunternehmen bietet inzwischen auch Workshops it deutschsprachigen Coaches an. Wer mehr erfahren möchte kann, sich hier die Präsentation zu dem Aufbau eines solchen Workshops anschauen. Alle weiteren Infos und Kontaktdaten finden sich auf www.kinetik.uk.com